Fotos: Jan Schugardt
Rechenschaftsbericht 2 0 2 4
Liebe Kameradinnen, Kameraden, werte Bürgermeisterin, verehrte Gäste
Ein ereignisreiches Jahr konnte erfolgreich abgeschlossen werden und liegt nun hinter uns. Neben den notwendigen, sehr vielfältigen sowie zeitaufwendigen Aus- und Weiterbildungseinheiten, waren zudem über 250 Alarmierungen abzuarbeiten. Jedoch nicht nur von Arbeit war das Jahr geprägt, sondern auch schöne Stunden hielt es für uns bereit.
Bevor ich jedoch mit meinen Ausführungen beginne, einige kurze Worte zu Ereignissen die wieder einmal Rettungskräfte, ganz gleich welcher Art, gefordert haben und die zum Teil tagelang auch die Nachrichten beherrschten. So zählten zum Beispiel mehrere Unwetterartige Regenfälle mit Überschwemmungen in unserem Land dazu und auch noch sehr gegenwärtig die Brände im Großraum von Los Angeles Anfang diesen Jahres.
Bei derartigen Ereignissen bzw. Katastrophen kommen hauptsächlich Kräfte von Feuerwehren und anderen Hilfsorganisation zum Einsatz, die ihren Dienst für die Gesellschaft zum großen Teil ehrenamtlich leisten. Ohne dieses Arrangement könnten bzw. würden die umfangreichen Aufgaben nicht oder nur sehr schwer zu erfüllen sein.
So wird auch in Strausberg eine Freiwillige Feuerwehr, die aus den Ortswehren Strausberg und Hohenstein gebildet wird, unterhalten und entsprechend ausgerüstet.
Die Einsatzabteilungen beider Ortswehren haben derzeit 77 Mitglieder, wobei 67 in der Ortswehr Strausberg und 10 der Ortswehr Hohenstein ihren Dienst verrichten. Beide Wehren bilden eine Einheit gemäß dem Motto „Eine Stadt, eine Wehr“.
Zudem gibt es eine sehr starke Kinder- und Jugendfeuerwehr die derzeit 68 Mitglieder zählt.
Nicht zu vergessen unsere Alters- und Ehrenabteilung mit ihren 18 Mitgliedern.
Somit hat unsere Freiwillige Feuerwehr eine Gesamtstärke von 163 Mitgliedern.
Die Einsatzabteilung löscht Brände und leistet Hilfe jeglicher Art, seien sie auch noch so ausgefallen bzw. ungewöhnlich. Wir sind für die Bürger unserer Stadt und darüber hinaus da und das rund um die Uhr Tag ein, Tag aus.
Die zu bewältigen Aufgaben wachsen stätig und erfordern eine entsprechende an die Bedingungen angepasste Aus- und Weiterbildung. Der Träger sorgt für die erforderlichen und notwendigen Rahmenbedingungen.
Neben theoretischen und praxisbezogenen Ausbildungseinheiten auf Standortebene, erfolgte in 2024 auch eine unter internationaler Beteiligung durchgeführte Ausbildungsmaßnahme die durch unsere polnischen Feuerwehrkameraden organisiert wurde und in Debno stattfand. Hier ging es unter anderem um Brände von Fahrzeugen mit Elektroantrieb und deren Löschmöglichkeiten. Um dies so realistisch und praxisnah wie nur möglich gestalten zu können gelang es unserer Bürgermeisterin zwei Fahrzeuge vom Autobauer „TESLA“ für diese Maßnahme zu bekommen.
Für die Aus- und Weiterbildung wurden so rund 3033 Stunden aufgebracht.
Außerdem nahmen Kameraden an Lehrgängen bzw. Weiterbildungen des Landkreises, des Landes bzw. auch auf Standortebene teil.
Dies waren Ausbildungen zum Sprechfunker, Atemschutzgeräteträger und Maschinisten für Löschfahrzeuge.
Der Träger, die Stadt Strausberg, finanzierte kostenpflichtige Ausbildungen von Kameraden zum Motorkettensägenführer Module A, B und C, zu Maschinisten für maschinelle Zugeinrichtungen bzw. Maschinisten für Hubrettungsfahrzeuge und auch ein Fahrsicherheitstraining stand auf dem Programm. Hierfür wurden zusätzlich rund 1252 Stunden der Teilnehmenden erbracht.
Auch konnten Kameraden die Truppmann -Teil 2 Ausbildung erfolgreich abschließen.
Ausbildungen an der Landesfeuerwehrschule wurden ebenfalls absolviert.
Die entsprechenden Zertifikate, sofern nicht bereits geschehen, werden den Teilnehmern im Rahmen dieser Veranstaltung übergeben.
Die Kinder- und Jugendfeuerwehr hatte ebenfalls wieder voll zu tun und arbeitete ihren eigens ausgearbeiteten Terminplan ab.
Unter der bewährten Führung unseres Jugendfeuerwehrwartes Andreas Schwiering und mit Unterstützung von Kameradinnen und Kameraden unserer Wehr wurde den Kindern und Jugendlichen das Aufgabenfeld einer Feuerwehr altersgerecht vermittelt.
Es erfolgte unter anderem eine Tagesausbildung. Zudem konnten 25 Kinder die Jugendflamme I erfolgreich absolvieren.
Unterstützung kommt von vielen Seiten, so auch durch Betriebe und Einrichtungen der Stadt. Der Grillabend wurde so zum Beispiel mit 200,00 € vom Verband der Bundeswehr unterstützt.
Das Team leistet eine sehr gute Arbeit, für die ich nur danken kann. 5 Jugendliche wechselten Anfang dieses Jahres zur Einsatzabteilung, darunter waren zwei Mädchen. Gegenwärtig sind sie mit der Truppmann – Teil 1 Ausbildung beschäftigt, die zu Ostern abgeschlossen werden soll.
Eine interessante und erfolgreiche Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen trägt wesentlich zur Nachwuchsgewinnung für die Einsatzabteilung unser Wehr bei.
An dieser Stelle sei es gestattet allen Beteiligten recht herzlich zu danken.
Die Angehörigen unserer Altersabteilung waren ebenfalls aktiv. Sie unterstützten unseren Frühjahrsputz, absolvierten einen Tagesausflug und trafen sich in geselliger Runde zu Kaffee und Kuchen. So halten sie Kontakt und fühlen sich mitgenommen und dazugehörig. Viele derartige Maßnahmen, zu denen auch die Weihnachtsfeiern oder eben unsere Jahreshauptversammlung zählen, werden durch den Förderverein unterstützt und organisiert. Die Mitarbeit und Unterstützung seitens der Mitglieder ist hierbei sicherlich noch ausbaufähig. Für das Arrangement sei hier jedoch dem Vorsitzenden Marcel Graske und seinem Stellvertreter Benjamin Bomball recht herzlich gedankt.
Nicht unerwähnt darf und soll die 3 Auflage der Strausberger Lichterfahrt bleiben. Mit der Teilnahme einer Vielzahl geschmückter Fahrzeugen aus der Region und darüber hinaus, von Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz war sie ein Highlight des Strausberger Weihnachtsmarktes und lockte Gäste von Nah und Fern in die Stadt.
Für die Organisation und Durchführung ein herzliches Dankeschön an die Kameraden Yvon Erfurth und Matthias Drews.
Betrachten wir nun unser Einsatzaufkommen des letzten Jahres, erfolgten 251 Alarmierungen unserer Wehr durch die Regionalleitstelle Oderland. Dies entsprach einer Gesamteinsatzzeit von rund 3032 Stunden, oder anders ausgedrückt 126 Tage waren wir für unsere Bürger da.
Gegenüber dem Vorjahr ein leichter Rückgang, jedoch immer noch deutlich jenseits der 200.
Es waren 47 Brandeinsätze, 140 Hilfeleistungen und auch 64 Fehlalarme in 2024 abzuarbeiten. 46 Personen stehen in der Bilanz denen durch unseren Einsatz geholfen werden konnte. Für 5 Personen kam jegliche Hilfe jedoch zu spät.
Wie fast zu erwarten lag der Schwerpunkt wiederum bei den Hilfeleistungen.
Türnotöffnungen mit 47 an der Zahl, stellten abermals einen Schwerpunkt dar. Auch wurden wir zur Unterstützung des Rettungsdienstes, zu „sogenannten Tragehilfen“ mit 21 an der Zahl, angefordert. Hier stieg die Anzahl leicht gegenüber des Vorjahres an, wo nur 17 Einsätze dieser Art erfolgten. Unter die sonstigen Hilfeleistungen, 32 an der Zahl, fielen Einsätze zur Befreiung aus Notlagen, sprich Personen saßen im Aufzug fest oder hatten sich anderweitig in eine missliche Lage gebracht.
Zu 22 Verkehrsunfällen wurden wir ebenfalls hinzugezogen. Darunter fallen auch 3 Einsätze im Bereich der S-Bahn, bei denen 3 Personen zu Tode kamen. Erwähnenswert ist auch der Einsatz in Folge eines Munitionsfundes in einem Garagenkomplex. Hierbei musste ein kleiner Stadtteil vorrübergehend evakuiert werden, ein Supermarkt war ebenfalls betroffen. Nach erfolgter Bergung und Sprengung durch Experten, konnten alle wieder zurück in ihre Häuser.
In 2024 waren auch 47 Brände gemeldet worden. Davon entfielen unter anderem 16 auf den Wohn- und Freizeitbereich, 5 auf Wald- und Vegetationsbrände und 20 auf sonstige Brände unter die zum Beispiel Container oder ähnliches fielen. Bei den Wohnungsbränden bleibt der in der Peter-Göring-Straße in Erinnerung. Hier konnte 1 Person aus seiner brennenden Wohnung erfolgreich gerettet werden.
Die aufgeführten 64 Fehlalarme setzen sich aus 47 blinden und 17 durch Brandmeldeanlagen verursachte zusammen. Eine immer noch deutlich zu hohe Zahl.
Zu den blinden zählten unter anderen, Alarmierungen bei denen noch vor Ausfahrt der Einsatzauftrag zurückgezogen wurde.
Für die gezeigte Einsatzbereitschaft möchte ich allen Kameradinnen und Kameraden danken. Auch den Angehörigen sei gedankt, da es ohne ihr Verständnis und Unterstützung nicht möglich wäre unsere Aufgaben zu erfüllen.
Für die Rahmenbedingungen ist der Träger zuständig. Dieser Aufgabe kommt er vollumfänglich nach. Ich bin mir sicher dass die Verwaltung und auch die neu gewählten Abgeordneten der Stadtverordnetenversammlung zu ihrer Feuerwehr stehen.
Seit Mitte des letzten Jahres haben wir auch wieder einen hauptamtlichen Gerätewart, der anstehende Aufgaben termin- und fachgerecht durchführt, so dass unsere Einsatzbereitschaft gewährleistet sein wird.
Wie bereits erwähnt, kommt der Träger, die Stadt Strausberg, seinen Aufgaben vollumfänglich nach.
So konnten in 2024 gleich zwei neue Fahrzeuge in Dienst gestellt werden. Das seit längerer Zeit schon beauftragte TLF 4000 St und die Drehleiter DLAK 23/12 konnten direkt beim Hersteller in Empfang genommen werden, wo auch eine intensive Einweisung in die Technik erfolgte. Eine Investition von über 1.Million Euro. Mit der Inbetriebnahme wurden die Vorgängerfahrzeuge aus den Jahren 1995 und 2001 abgelöst. Die Veranstaltung zur Indienststellung am 04.Oktober war ein Highlight. Den Organisatoren der Festveranstaltung, hier insbesondere den Kameraden Haupt und Schugardt gilt herzlicher Dank.
Des Weiteren befinden sich derzeit in der Beschaffung ein Gerätewagen Logistik (GW-L) und ein Löschgruppenfahrzeug LF 10 für die Hohensteiner Kameraden. Wenn alles planmäßig läuft, werden beide Fahrzeuge noch in diesem Jahr zur Verfügung stehen. Auch hier kommt der Träger für die Gesamtkosten auf, die eine Investition von ca. 692.000,00 € darstellen.
Dem Kameraden Werner Seidel, der sich sehr intensiv und zeitaufwendig mit den technischen Parametern des Gerätewagens Logistik auseinandergesetzt hat, möchte ich hiermit recht herzlich danken.
Zudem wurden Investitionen im Bereich von Technik und Ausrüstung getätigt. So unter anderem für den Digitalfunk, der persönlichen Schutzausrüstung (PSA), für den Austausch alter verschlissener Alarmempfänger und für die Neuanschaffung eines Displayboard, das für Aus- Weiterbildungsmaßnahmen sehr gut genutzt werden kann und die Arbeit in diesem Bereich enorm erleichtern wird.
Diese meine Ausführungen machen es sehr deutlich, dass wir mit unserem Träger der Stadt Strausberg einen zu verlässlichen Partner haben.
Sehr geehrte Anwesende,
Zum Abschluss meiner Ausführungen sage ich Danke. Danke an alle Kameradinnen und Kameraden für die aufopferungsvolle Arbeit des letzten Jahres und das mir entgegengebrachte Vertrauen.
Danke auch an die Partnerinnen und Partner unserer Kameradinnen und Kameraden, für deren Verständnis und Unterstützung.
Danke den Unternehmen und Betrieben unserer Stadt, die „Ihre“ Feuerwehr jederzeit gern unterstützten und ganz besonders den Bürgerinnen und Bürgern die durch eine Geste ihre Wertschätzung zum Ausdruck brachten.
Danke Frau Bürgermeisterin Elke Stadeler und Danke allen Abgeordneten in der SVV Strausberg.
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.
Uwe Schmidt
22.02.2025
Auszeichnungen und Beförderungen, aus Anlass der Jahreshauptversammlung 2025
Beförderungen
zum Oberfeuerwehrmann / zur Oberfeuerwehrfrau:
- Yvon Jordan Erfurth
- Cassandra Mühleisen
- Marcus Dreßler
- Stefan Krienke
- Xenia Steinweg
- Konstantin Knöfler
- Diana Burow
- Lilli Kaiser
- Tobias Berger
- Julia Graske
- Maximilian Eisenreich
zum Löschmeister:
- Jan Schlomm
- Kilian Franz
zum Hauptlöschmeister:
- Daniel Schneider
- Dennis Göritz
- Romano Bonkatz
zum Ersten Hauptlöschmeister:
- Marco Stephan
- Daniel Weber
- Maik Rothe
zum Brandmeister / zur Brandmeisterin:
- Angélique Renner
- Enrico Lucia
- Christian Scheel
zum Hauptbrandmeister:
- Daniel Renner
- Christian Haupt
zum Brandinspektor:
- Bastian Petzold
zum Oberbrandinspektor:
- Lars David
- Karsten Mühleisen
Mit dem Ehrenzeichen des Kreisfeuerwehrverbandes Märkisch-Oderland e.V.
- Lars David
Mit den Medaillen für treue Dienste:
für 10 Jahre in Kupfer
- Kameradin Löschmeisterin Jeannette Trosiner
- Kamerad Hauptfeuerwehrmann Karsten Hahn
- Kamerad Löschmeister Tobias Johannes Heidekrüger
- Kamerad Löschmeister Philipp Ruppel
- Kamerad Brandmeister Eric Eberhard
für 30 Jahre in Silber
- Kameradin Brandmeisterin Annette Petzold
- Kamerad Oberlöschmeister Dennis Göritz
für 50 Jahre in Gold
- Kamerad Erster Hauptbrandmeister Wilfried Schütz
für 70 Jahre in Gold
- Kamerad Hauptbrandinspektor Wilhelm Piskol