Rechenschaftsbericht 2 0 2 2
Liebe Kameradinnen, Kameraden, werte Bürgermeisterin, verehrte Gäste
Es ist mir eine Freude, das wir uns nach dem Auslaufen fast aller Beschränkungen in Folge der Covid-19 Pandemie, heute hier im Volkshaus Strausberg Nord so zahlreich zur Jahreshauptversammlung versammeln konnten und möchte sie alle nochmals herzlich willkommen heißen. Zudem wollen wir diese Veranstaltung auch als Auftakt zur Begehung unseres 140. Gründungsjubiläums in diesem Jahr nutzen.
Nach dem großen Brand vor dem Landsberger Tor 1883, bei dem sechs Scheunen ein Opfer der Flammen wurden, erfolgte nach mehrjährigen Anlaufversuchen und erneut auf Anregung des „Männer-Turnvereines Vorwärts“ am 14.12.1883 die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Strausberg, die mit 40 Mitgliedern startete und zur Nutzung lediglich eine alte Kastenspritze und zwei Wassertienen übergeben bekam. Die bereits im Bestand der Stadt befindliche Ewaldsche Feuerspritze verblieb jedoch noch bei der Pflichtfeuerwehr. Erst nach dem Brand einer Teppichfabrik vor dem „Wriezener Tor“ 1884, bei dem die junge Wehr ihre Schlagkraft unter Beweis stellen konnte, erfolgte die Übergabe der bereits in 1880 beschafften Handdruckspritze.
Seitdem hat sich sowohl die technische Ausstattung als auch das Anforderungsprofil der Mannschaft grundlegend verändert. Eins ist jedoch fast gleichgeblieben, der Dienst der Mitglieder erfolgte und erfolgt auf ehrenamtlicher Basis zum Schutz und dem Wohl der Bewohner unserer Stadt und darüber hinaus.
Heute haben die Einsatzabteilungen beider Ortswehren 73 Mitglieder, die sowohl im Aus- und Einsatzdienst aktiv mitarbeiten. Unsere Kinder- und Jugendfeuerwehr zählt 76 Mitglieder, was uns optimistisch in die Zukunft blicken lässt. Der Alters- und Ehrenabteilung gehören 21 Mitglieder an.
Die Aus- und Weiterbildung erfolgte im letzten Jahr zunehmend wieder als Präsenzmaßnahmen. Zudem wurden auch weiterhin Möglichkeiten der Online angebotenen Fortbildungsmöglichkeiten seitens der LSTE und des Landesfeuerwehrverbandes genutzt.
Für die Aus- und Weiterbildung wurden so rund 2613 Stunden aufgebracht.
Außerdem nahmen Kameraden an Lehrgängen des Landkreises, des Landes oder auch auf Standortebene teil.
Dies waren Ausbildungen zum Sprechfunker, Atemschutzgeräteträger, Truppführer, Maschinisten für Lösch- oder Hubrettungsfahrzeug, die Teilnahme an einer Vegetationsbrandbekämpfungsausbildung und nicht zu vergessen der am 04.März dieses Jahres abgeschlossene Lehrgang „Truppmann – Teil 1“.
An der Landesfeuerwehrschule erfolgten Ausbildungen zum Gruppen-, Zug- und Ortswehrführer. Eine Fortbildung „Atemschutzgerätewart“ wurde ebenfalls wahrgenommen.
Die entsprechenden Zertifikate, sofern nicht bereits geschehen, werden den Teilnehmern im Rahmen dieser Veranstaltung übergeben.
Erst vor kurzem konnte Kamerad Benjamin Bomball, den Gruppenführerlehrgang FIII an der LSTE erfolgreich abschließen. Mathias Schultz und Christian Scheel sind ebenfalls noch in diesem Jahr für diese Ausbildung vorgesehen.
Auch die Kinder- und Jugendfeuerwehr konnte ihre geplanten Termine wieder in Präsenz gestalten. Der Höhepunkt ihrer Aktivitäten und das Highlight in 2022 war der durchgeführte Tag der offenen Tür aus Anlass ihres 30. Geburtstages im September.
Unserem Jugendfeuerwehrwart Andreas Schwiering und seinen Mitstreitern sei an dieser Stelle für ihr Engagement recht herzlich gedankt.
Betrachten wir unser Einsatzaufkommen des letzten Jahres, so stehen 409 Alarmierungen in der Bilanz. Dies entspricht einer Gesamteinsatzzeit von rund 4933 Stunden. Gefühlt waren wir somit jeden Tag gefordert.
Es waren 65 Brandeinsätze, 293 Hilfeleistungen und 51 Fehlalarme in 2022 abzuarbeiten. 38 Personen konnte so geholfen werden. Für 6 Personen kam jegliche Hilfe jedoch zu spät.
Wie bereits in den Jahren zuvor lag der Schwerpunkt abermals bei den Hilfeleistungen. Mitunter konnte man schon den Eindruck gewinnen, wir seien zuständig für Dienstleistungen jeglicher Art.
Außergewöhnlich hoch war das Einsatzaufkommen in Folge des Durchzuges gleich mehrerer Sturmgebiete in den ersten zwei Monaten. 141 Einsatzstellen waren hierbei zu prüfen und abzuarbeiten.
Türnotöffnungen mit 63 an der Zahl, stellten ebenfalls einen Schwerpunkt unserer Hilfeleistungen dar.
Aber auch 65 Brände waren in 2022 gemeldet worden. Davon entfielen unter anderem 15 auf den Wohn- und Freizeitbereich, 14 auf Wald- und Vegetationsbrände und 34 auf sonstige Brände unter die zum Beispiel Container oder ähnliches fielen.
Die aufgeführten 51 Fehlalarme setzen sich aus 23 blinden Alarmen und 28 durch Brandmeldeanlagen verursachte zusammen.
Für die geleistete Arbeit möchte ich an dieser Stelle allen Kameradinnen und Kameraden danken. Auch den Angehörigen sei gedankt, da es ohne ihr Verständnis und Unterstützung nicht möglich wäre die vielfältigen Aufgaben zu erfüllen.
Für die Rahmenbedingungen ist der Träger zuständig. Dieser Aufgabe kommt er vollumfänglich nach.
Der bereits beauftragte neue TLF befindet sich gegenwärtig in der Produktion und soll voraussichtlich nunmehr Mitte des Jahres ausgeliefert werden. Eine Investition von rund 450.000 €.
Des Weiteren wurde die Beschaffung der „dünnen Einsatzbekleidung“ die den Anforderungen entspricht zum Abschluss gebracht und steht nunmehr zur Verfügung. Zudem konnte die vorhandene Atemschutztechnik komplett auf Überdruck umgestellt werden, was einer Investition von rund 45.000,00 € entspricht.
Auch für Türnotöffnungen sind wir nunmehr mit Beschaffung der Spezialausrüstung bestens ausgestattet.
Dieses Jahr werden weitere geplante Maßnahmen umgesetzt. Dazu zählen unter anderem der Ersatz des Hydraulischen Rettungsgerätes „Amkus“ aus den Neunzigern des vergangenen Jahrhunderts oder die Beschaffung eines Gerätewagens – Logistik um nur einiges zu nennen.
Sehr geehrte Anwesende,
wie ich Eingangs bereits erwähnte begehen wir in diesem Jahr unseren 140. Geburtstag. Der „Tag der offenen Tür“ wird am 24.06.2023 ganz im Zeichen dieses Jubiläums stehen.
Zum Abschluss meiner Ausführungen möchte ich mich recht herzlich bei allen Kameradinnen und Kameraden für die aufopferungsvolle Arbeit des letzten Jahres und das mir entgegengebrachte Vertrauen bedanken.
Dank auch an die Partnerinnen und Partner unserer Kameradinnen und Kameraden, für deren Verständnis und Unterstützung.
Ich danke den Unternehmen und Betrieben unserer Stadt, die „Ihre“ Feuerwehr jederzeit gern unterstützten und ganz besonders den Bürgerinnen und Bürgern die durch eine Geste ihre Wertschätzung zum Ausdruck brachten.
Dank an unsere unmittelbare Vorgesetzte, Frau Bürgermeisterin Elke Stadeler und natürlich auch an alle Abgeordneten in der SVV Strausberg.
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.
Uwe Schmidt
10.03.2023
Auszeichnungen und Beförderungen zum 10.03.2023
Beförderungen:
zur Feuerwehrfrau bzw. zum Feuerwehrmann:
Diana Burow ; Lilli Kaiser ; Stefan Krienke ; Julia Martin ; Xenia Steinweg
zum Oberfeuerwehrmann:
Jan Schlomm
zum Hauptfeuerwehrmann:
Kilian Franz ; Florian Lasch
zum Löschmeister:
Marcel Graske ; Enrico Lucia ; Philipp Ruppel ; Jan Schugardt
zur Oberlöschmeisterin bzw. zum Oberlöschmeister:
Hendrik Jacobs ; Angélique Renner ; Mike Ruhlmann ; Nancy Wlotzka
zum Hauptlöschmeister:
Christian Scheel ; Mathias Schultz
zum Brandmeister:
Eric Eberhard ; Benjamin Bomball
Auszeichnungen / Ehrungen:
Medaille für treue Dienste in der Feuerwehr:
Für 10 Jahre
Henry Wedding, John Wedding, Hendrik Jacobs, Paul Dähn, Marcel Graske, David Zeller
Für 20 Jahre
Ralf Sommerfeld
Mit der Ehrennadel der Kreisjugendfeuerwehr Märkisch-Oderland in Gold:
Uwe Schmidt
Mit einem Sachgeschenk:
Wilhelm Piskol, Karsten Mühleisen, Annette Petzold, Jens Engelmann, Norbert Strehmann, Winfried Vogel, Uwe Schmidt